Verantwortung leben – der Diözesanrat der CKD im Austausch mit Erzbischof Bentz
Immer wieder werden Stimmungsbilder eingeholt bei lebendigen Diskussionen.CKD Paderborn
"Es ist jedes Mal wie Urlaub", berichtet eine begeisterte Teilnehmerin. Eine Aussage, die angesichts der teils schweren Themen überraschen mag. Doch die Gemeinschaft und Offenheit der gut 70 Ehrenamtlichen, die am 7. und 8. März aus dem gesamten Bistum in Paderborn zusammenkamen, macht das Treffen zu einem besonderen Erlebnis. "Ich spüre hier einfach so eine Verbundenheit und Offenheit unter allen", führt eine weitere Teilnehmerin aus. Diese gegenseitige Stärkung prägt die beiden Tage und gibt den Engagierten Kraft für ihre Arbeit.
Besonders viel Feingefühl zeigt sich bei dem Vortrag von Schwester Marie-Pasquale Reuver zum Thema Missbrauch in seinen verschiedenen Formen und dem möglichen Umgang mit Betroffenen. "Ich habe selbst Missbrauchserfahrung", erzählt die Referentin selbstbewusst. "Und ich kann sagen: Das Wichtigste ist, überhaupt Gespräche anzubieten und nicht durch Vermeidung die Scham der Betroffenen zu erhöhen. Zentral ist die Haltung: Ich glaube dir." In den anschließenden Workshops teilen die Ehrenamtlichen vertrauensvoll ihre bisherigen Erfahrungen und üben gemeinsam einen sensiblen Umgang mit Betroffenen.
Ehrenamtliche berichten von ihren vielfältigen Projekten. Erzbischof Bentz zeigt sich beeindruckt von der Kreativität und dem Engagement.CKD Paderborn
Spirituelle Stärkung erfahren die Frauen und Männer in einer abwechslungsreichen Abendandacht anlässlich des Weltgebetstags der Frauen sowie in einem lebendigen Gottesdienst mit Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz. Anschließend präsentieren ihm die Ehrenamtlichen die Vielfalt des Verbandes und diskutieren mit ihm verschiedene Fragen zur Zukunft des Ehrenamts. Er resümiert: "Es hat mich sehr gefreut, neue und kreative Projekte kennenzulernen, durch die Ehrenamtliche weitere Engagierte gewinnen können. Ich wünsche den CKD, dass sie weiterhin ihr kreatives Potenzial kultivieren und damit immer wieder neu Ausschau halten, was es braucht, um die ganz konkrete Not der Menschen zu lindern. Zudem hoffe ich, dass ihr Engagement von unseren Hauptamtlichen in den Pfarreien, aber auch von Politik und Gesellschaft wahrgenommen und unterstützt wird. All das darf nicht selbstverständlich genommen werden, denn es ist ein zentraler Bestandteil unseres gesellschaftlichen Zusammenhalts."
Zum Abschluss diskutieren die Anwesenden den Strategieprozess des Verbandes. "Die CKD in ihrer jetzigen Form gehen trotz einiger positiver Beispiele insgesamt zurück", stellt Diözesan-Vorsitzende Anne Bartholome fest - ein Trend, der das Vereinswesen bundesweit betrifft. "Wir arbeiten jetzt gemeinsam daran, Inhalte, Werte, Strukturen und die Außendarstellung anzupassen. Denn wir werden mehr denn je gebraucht. Und wir haben ein ganz großes Pfund: die Ehrenamtlichen, die für ihren Einsatz brennen."
Und dieses Feuer wärmt und stärkt nicht nur die Teilnehmenden des Diözesanrats, sondern auch die Menschen, die von den Ehrenamtlichen unterstützt werden. So schaffen sie immer wieder kleine "Urlaubsmomente", wenn Ehrenamtliche Verantwortung übernehmen.