Mittagstisch „Iss was!?“ als innovatives ökumenisches Projekt
Von Annabell Jatzke/ der Dom
Den Gästen wurde beim Neustart schmackhafter Gulasch mit Nudeln serviert.Annabell Jatzke/ der Dom
Iserlohn. Als die Corona-Pandemie 2020 begann, musste der ökumenische Mittagstisch im Lutherhaus leider eingestellt werden. Versuche im vergangenen Herbst wieder loszulegen, mussten nach kurzer Zeit auch wieder gestoppt werden. Zwischendurch bot man in Zeiten der Pandemie mehrfach in der südlichen Innenstadt Suppe aus der Gulaschkanone für Bedürftige an.
Nach langer Zeit öffnete der Mittagstisch nun im Oktober wieder seine Pforten - von Gästen und Ehrenamtlichen gleichermaßen sehnlichst erwartet. Zur Wiedereröffnung war der Ansturm auf Nudeln und Gulasch zwar noch etwas verhalten, dafür hatten sich aber besondere Gäste eingefunden. Pfarrerin Rahel Schöttler und Dr. Uwe Schmidt, Vorsitzender der Caritas Iserlohn-Hemer-Menden-Balve, waren gekommen. Letzterer bedankte sich bei den ehrenamtlichen Helferinnen für ihren Einsatz mit einer Rose. Dabei bezeichnete er den Mittagstisch als "wunderbares Angebot". Pfarrerin Rahel Schöttler von der evangelischen Versöhnungskirchengemeinde drückte auch ihre Freude über den Neustart aus.
Vorerst jeden Montag kommt im Winterhalbjahr die ungewöhnliche Tischgemeinschaft im Lutherhaus an der Obersten Stadtkirche zusammen. Ursprünglich als Angebot für Wohnungslose gedacht, wird der ökumenische Mittagstisch mittlerweile von Müttern mit Kindern, jungen Erwachsenen, Betagten, Bedürftigen, Einsamen und Menschen mit einer Behinderung besucht. Sie alle genießen das gemeinsame Essen, den Austausch, die Wertschätzung und die gegenseitig unterstützenden Beziehungen. Bei jedem Mittagstisch wird stilvoll mit weißen Tischdecken und Blumengestecken eingedeckt. Das Essen wird frisch und schmackhaft in einer "Großküche" zubereitet. Das Angebot soll für die Besucher etwas Besonderes sein, was sie in ihrem Leben sonst nicht haben. "Es soll immer ein kleines Fest sein", sagt die ehrenamtliche Leitung Christhild Kriwet. Der Besucher fühlt sich willkommen und wertgeschätzt. Für die vielen Menschen ist das Angebot nicht nur essentiell, sondern auch Balsam für ihre Seele. Es ist ein Anker in ihrem Leben und gibt ihnen Halt.
Dr. Uwe Schmidt, Vorsitzender der Caritas Iserlohn-Hemer-Menden-Balve, dankte den ehrenamtlichen Helferinnen beim Neustart mit einer Rose.Annabell Jatzke/ der Dom
1996 hat die Frauenhilfe der Versöhnungskirchengemeinde erstmals den Mittagstisch angeboten. Drei Jahre später wurde er durch das zusätzliche Engagement der Mitarbeiterinnen der Caritas-Konferenzen zu einem innovativen ökumenischen Projekt, das nicht mehr wegzudenken ist.
Waren es einst zu Beginn um die 100 Mahlzeiten, die pro Öffnungstag ausgegeben wurden, ist die Anzahl ähnlich wie bei anderen Angeboten in der Umgebung etwas rückläufig. Heutzutage wird das Essen, das in der Küche des evangelischen Krankenhauses Bethanien zubereitet wird, für bis bis zu 80 Personen kalkuliert. Bleiben einmal Reste, gehen diese an das Sozialzentrum "Lichtblick".
Die warme Mahlzeit kostet mindestens drei Euro - wer mehr gibt, zahlt damit für einen anderen mit. Dieses Prinzip deckt knapp die Hälfte der Kosten, der Rest wird durch Spenden aufgebracht. Gerne sind natürlich Spenden, um den Mittagstisch lebendig zu erhalten, willkommen.
Ebenso willkommen sind selbstverständlich auch neue Gäste. Alle Beteiligten hoffen, dass es sich schnell herumspricht, dass der beliebte Mittagstisch wieder stattfindet. Der Iserlohner Mittagstisch ist montags von 11:30 bis 13:00 Uhr im Lutherhaus an der Obersten Stadtkirche (Kurt-Schumacher-Ring 10-14) geöffnet.
Des Weiteren werden ehrenamtliche Mitarbeiter für den Mittagstisch gesucht. Benötigt werden fleißige Hände und Menschen mit Einfühlungsvermögen. Bei Interesse kann man sich bei Sabine Sahlmann unter 02371/795161 melden.
Quelle: derdom.de