Klimafrühstück Hamm: Ein Tisch für alle – fair und herzlich
herzliche Verbindungen stehen im Mittelpunkt.CKD Hamm
"Wir wollten etwas für die Gemeinschaft vor Ort tun", berichtet Dorothea Espeter, Leiterin der Caritas-Konferenz St. Elisabeth in Hamm-Berge. Zusammen mit neun weiteren Mitstreiterinnen startete sie 2017 im Gemeindesaal ein monatliches Frühstück. "Anfangs waren die Leute noch etwas zögerlich. Mittlerweile müssen wir schauen, dass wir alle Gäste unterbekommen", erinnert sich die Ehrenamtliche. Eingeladen wird persönlich, bei Geburtstagsbesuchen und über die Zeitung.
Nachdem das Projekt erfolgreich angelaufen war, ging es an den Feinschliff. Die Gemeinschaft war geschaffen, die Strukturen funktionierten - doch wie sah es mit der Nachhaltigkeit aus? Den CKD-Frauen war es ein Anliegen, dass ihre Mahlzeiten fair und ökologisch sind. Deshalb beschlossen sie am 8. November 2018 offiziell, ein faires Frühstück anzubieten.
Seitdem kaufen sie fair gehandelten Kaffee, Tee und Zucker von Kolping, Brötchen kommen vom regionalen Bäcker, Eier vom Bio-Bauern, Verpackungen werden vermieden, und Servietten bestehen aus recyceltem Papier. "Außerdem überlegen wir uns jeden Monat eine kulinarische Besonderheit passend zur Jahreszeit", erzählt Dorothea Espeter. "Einen Apfelkuchen, selbstgemachte Marmelade oder Frühlingsquark."
Einschnitt durch Corona
Während der Pandemie waren diese schönen Treffen leider nicht möglich. "Wir waren alle sehr traurig darüber, aber wir haben den Kopf nicht hängen lassen", blickt die Ehrenamtliche zurück. Stattdessen installierten sie ein "Kuchentaxi": "Jede von uns buk Kuchen, den wir dann an unsere rund 60 Senior*innen persönlich verteilt haben. So konnten wir zumindest ein wenig Kontakt halten."
Eine Aktion, die viel bewirkte. "Für manche Senior*innen ist das Frühstück das Highlight des Monats. Sie legen alle anderen Termine darum herum", wissen die Ehrenamtlichen. Manche haben keinen anderen festen Termin.
Mehr als ein Frühstück
für viele das Highlight im MonatCKD Hamm
Das Frühstück ist weit mehr als nur gemeinsames Essen. Es beginnt mit einem Gebet zur Bewahrung der Schöpfung und bietet oft ein zusätzliches Rahmenprogramm - vom Sektempfang über Vorträge bis hin zu musikalischer Begleitung mit gemeinsamen Liedern. "Wir haben selbst große Freude daran. Schon das gemeinsame Eindecken und Herrichten am Vortag macht uns viel Spaß. Aber vor allem die vielen Begegnungen mit unseren Gästen sind ein großer Schatz", schwärmt die Gruppenleiterin.
Besonders rührend sind die Geschichten, die das Frühstück ermöglicht. "So haben sich zwei Senioren nach 30 Jahren bei uns wiedergetroffen. Obwohl sie nur zwei Straßen auseinander wohnten, sind sie erst hier wieder zueinandergekommen. Jetzt halten sie sich gegenseitig Plätze frei. Und wenn einer sagt: "Ich weiß nicht, ob ich es nächstes Mal schaffe", dann erwidert der andere: "Ach bitte komm, ich freue mich so.""
Das Klimafrühstück in Hamm: Nachhaltigkeit, Gemeinschaft und Begegnung.