Erster „Foodsharing-Fairteiler“ in Arnsberg eröffnet
Nachdem der Standort der Tafel im Stadtteil geschlossen wurde, entwickelten Vertreter der beiden Kirchen, von Diakonie, Caritas, Tafel und Stadtverwaltung die Idee, Bedürftigen auf diesem Wege Hilfe zukommen zu lassen. Gestern wurde im Café "Inka" der Diakonie der "Fairteiler" eröffnet.
Dieser "faire Verteiler" besteht aktuell aus zwei Regalen und einem Kühlschrank, die bereits mit den ersten Lebensmitteln gefüllt sind. Jeder kann sich beteiligen und Lebensmittel abgeben oder mitnehmen.
Martina Gerdes von der Caritas berichtete zur Idee: "Es gibt rund 100 Familien im Stadtteil, die regelmäßig zur Tafel gingen und für die der Weg nach Neheim mit dem Bus zu weit und zu teuer ist. Auf der Suche nach Alternativen stießen wir auf die ‘Foodsharing-Bewegung’, wo allerdings weniger die Bedürftigen im Mittelpunkt stehen, sondern dass Lebensmittel nicht im Müll landen." Denn: Pro Person würden jährlich 82 Kilo Lebensmittel weggeschmissen. "Das Projekt passt genau zu uns, weil es soziale Teilhabe ermöglicht", betonte auch Christina Weyrowitz von der Diakonie und lobte die gute Kooperation der Beteiligten sowie das ehrenamtliche Engagement. So hat die Initiative für Arnsberg einen mehrfach positiven Effekt und soll außerdem das Bewusstsein für den Umgang mit Lebensmitteln schärfen.
"Die Idee ist einfach toll"
Im Rahmen der 72-Stunden-Aktion am vergangenen Wochenende haben Mitglieder der "Young Caritas" den Bereich im Café "Inka" hergerichtet, einen Kühlschrank besorgt, Flyer entwickelt und in den Gottesdiensten am Sonntag für das Foodsharing geworben. "Als ich davon hörte, habe ich mich sofort für das Projekt eingetragen, die Idee ist einfach toll. Von vielen haben wir auch gleich eine positive Resonanz bekommen", berichtet Schülerin Johanna Vollmer. Jeder der möchte, kann ab sofort zu den Öffnungszeiten des Cafés an der Ruhrstraße (10 bis 17 Uhr) Lebensmittel bringen und auch mitnehmen. Darüber hinaus stehen Sammelboxen in den Kirchen. Wer etwas nimmt, ist selbst für die Kontrolle der Haltbarkeit zuständig, jedoch machten die Beteiligten augenzwinkernd auch deutlich: "Mindestens haltbar bis" bedeutet nicht "tödlich ab".
Wenn der erste "Fairteiler" gut ankommt, seien weitere Stellen geplant, beispielsweise im Jugendtreff Gierskämpen, Mehrgenerationenhaus Liebfrauen und bei der Caritas in Oeventrop. Wer die Initiative "Foodsharing" in Arnsberg unterstützen möchte, kann sich bei Jutta Schlinkmann-Weber, Telefon 02931/806633, melden. Weitere Infos gibt es auch unter www.foodsharing.de .
Quelle: Rebecca Weber/ Sauerlandkurier