Caritas-Konferenzen für Vielfalt
v.l.: Anne Bartholome (Diözesanvorsitzende), Ulla Mende (CKD Bigge), Iris Peters (Leiterin CKD Bigge) und Eberhard Eilinghoff (CKD Bigge)CKD Bigge-Olsberg
"Es war schockierend zu lesen, welches Gedankengut in den Köpfen mancher Mitglieder der AfD herrscht. Das ist diametral zu dem, wofür wir uns als Verband einsetzen.", erklärt Anne Bartholome, Diözesanvorsitzende aus Olsberg. "Wir haben hier bei uns einen internationalen Frauentreff, bei dem vor allem geflüchtete Frauen einen Ort des Austausches und der Gemeinschaft haben. Mich beeindruckt es jedes Mal, was diese Frauen in ihrem Leben schon ertragen und geleistet haben. Ähnliche Projekte haben wir seit teils über 30 Jahren überall im Bistum. Gerade deshalb müssen wir Flagge zeigen gegen den demokratie- und menschenfeindlichen Rechtsextremismus der AfD und ähnlicher Organisationen. Vielfalt ist nicht nur bereichernd, sondern auch notwendig, damit wir hier gut leben können. Unser caritativ-christliches Menschenbild ist unvereinbar mit Deportationsplänen. Deshalb freut es mich sehr, dass so viele andere Verbände, Organisationen, Parteien und Privatpersonen zusammen mit uns für eine tolerante Gesellschaft demonstrieren."
auch in Wickede steht die CKD um Lydia Münstermann (links) für VielfaltCKD Wickede
Die CKD-Bundesvorsitzende Marlies Busse ergänzt: "Es erschüttert, mit welcher Offensichtlichkeit extreme Parteien einen gesellschaftlichen Konsens, der unsere Demokratie trägt und gestaltet, aufkündigen. Im sozialen Engagement leben wir Demokratie, Vielfalt und Meinungspluralismus - die Kultur des Miteinanders profiliert jede soziale Verantwortung. Daher danke ich allen Engagierten, die deutschlandweit gegen politischen Extremismus Position bezogen haben."
Demokratie im Kleinen wirkt
Kornelia Steinrücke aus Winterberg-Siedlinghausen organisiert die Demo am 7. Februar in Winterberg mit. Dazu gehört auch, dass sie ihre Mitstreiterinnen an der Kirche mit dem Auto abholt, damit keine im Dunkeln alleine fahren muss. Aber auch im privaten ist sie aktiv: "Eine Bekannte postete einen Artikel, der behauptete, dass übergewichtige Flüchtlinge bezahlt werden, dass sie auf die Demos gehen. Das konnte ich nicht auf mir sitzen lassen, schickte meiner Bekannten einen Flyer von unserer Demo und sprach ein wenig mit ihr. Anschließend postete sie den Aufruf zur Demo statt des Verschwörungsartikels. Das hat mich tatsächlich etwas überrascht, aber auch sehr gefreut."
Hier zeigt sich, dass ein offener und wertschätzender Dialog im Einzelnen für Veränderung sorgen kann. Wer inhaltliche Grundlagen für bestimmte Themen braucht, dem seien die Factsheets des Deutschen Caritasverbandes ans Herz gelegt: Deutschland diskutiert über Migration - Die Caritas ordnet ein. Fragen und Fakten zur Migrationsdebatte. In kompakter Form gibt es auch die youngcaritas Joker-Karten (carikauf.de), die auf die typischen Thesen eingehen.
Es gilt nicht nur im täglichen Ehrenamt, sondern auch im demokratischen Diskurs: "Taten wirken."