Bundesverdienstkreuz für Regionalvorsitzende Erkeling
Sehr geehrte Frau Erkeling,
sehr geehrter Herr Erkeling,
sehr geehrte Vertreterinnen und Vertreter aus der Politik,
liebe Gäste,
zu Ehren bedeutet, einen Menschen zu würdigen, der sich dieser Würde über Jahre hinweg verdient gemacht hat. Jemandem Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, der anderen tagtäglich mit Gerechtigkeit begegnet ist. Jemandem Gutes tun, der sein Leben darauf verwendet hat, Anderen Gutes zu tun.
v.l.: die ausgezeichneten Hans und Doratea Erkeling und Oberbürgermeister Erik O. SchulzStadt Hagen
"Alles Große in unserer Welt geschieht nur, weil jemand mehr tut, als er muss." So ungemein treffend beschrieb es der österreichische Sozialpädagoge Hermann Gmeiner.mTatsächlich ist ein solch idealistisches Denken und Handeln heutzutage selten, leider viel zu selten.Deshalb möchte ich mich bei zwei ganz besonderen Bürgern bedanken, die durch ihren vorbildlichen Einsatz nicht nur unsere Volmestadt in vieler Hinsicht bereichert haben.
Liebe Frau Erkeling und lieber Herr Erkeling, ich danke Ihnen, für die unzähligen Stunden, in denen Sie sich im Bereich der Völkerverständigung, des bürgerschaftlichen Engagements und der internationalen Jugend- und Entwicklungshilfe herausragende Verdienste erworben haben. Sie treten für die Belange und Rechte vernachlässigter Kinder weltweit ein.
Doch blicken wir zunächst auf Ihre eigenen Lebenswege: Sie, liebe Frau Erkeling, sind als Tochter eines deutschen Vaters und einer kolumbianischen Mutter in Bogota, der Hauptstadt Kolumbiens, geboren und aufgewachsen. Als Fremdsprachenkorrespondentin kamen Sie in die kolumbianische Botschaft nach Bonn, wo Sie auch Herrn Erkeling kennenlernten. Hans Erkeling ist gebürtiger Hohenlimburger und war bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand als Rechtsanwalt und Notar tätig. Abseits ihrer Berufe begannen Sie ein einzigartiges soziales Engagement.
1997 riefen Sie, liebe Frau Erkeling und lieber Herr Erkeling, den gemeinnützigen Verein "Don Bosco International e.V." ins Leben, um Straßenkinder, arme Jugendliche und Kindersoldaten aus ihrer Notlage zu befreien. Doch der Ursprung Ihres sozialen Engagements liegt noch viel weiter zurück: Schon 1979 hatten Sie auf einer Reise durch Südamerika die brutalen sozialen Gegensätze und eine unvorstellbare Armut ganzer Gesellschaftsschichten erlebt.
Stadtteile, die nur aus Brettverschlägen und Plastikverkleidungen bestehen. Kinder, die um ihr Überleben kämpfen. All das hinterlässt tiefe Spuren, wenn es mit eigenen Augen zu sehen ist. So wie bei Ihnen, liebe Frau Erkeling und Herr Erkeling. Nach ihrer Reise haben Sie eine weitreichende Entscheidung getroffen: Denn seitdem kümmern Sie sich ganz persönlich um solche Notsituationen wie in Südamerika.
Durch Bildung ein Stück der verlorenen Jugend zurückgeben, ihnen eine Zukunftsperspektive schenken - darum geht es dem Verein Don Bosco International, der zum Netzwerk des Ordens Salesianer Don Bosco zählt. Denn wie sagte schon der italienische Ordensgründer Johannes Don Bosco selbst:
"Die Kinder sind Edelsteine. Man muss sie nur aufheben und schon leuchten sie."
Ein Zitat, das Ihre Arbeit perfekt auf den Punkt bringt. Schulunterricht, Berufsbildung und Jugendarbeit - all dies fördert Ihr Verein zusammen mit dem Sozialorden Don Bosco. "Bildung contra Armut" - so lautet das äußerst treffende Motto, mit dem Sie, liebes Ehepaar Erkeling, und Ihr Verein durch die Welt ziehen. Äthiopien, Honduras, Peru und Haiti sind nur einige wenige Länder, die Sie besucht haben. Mit unermüdlichem Engagement, enormer Beharrlichkeit und in vollkommener Bescheidenheit setzen Sie sich für Menschen in Not ein. Sie leisten eine Hilfe von unschätzbarem Wert. Eine Hilfe, die vor allem Kinder aus dem Kreis des Elends befreit. Und das nicht nur im Dienste von Don Bosco International.
Doratea Erkeling zusammen mit ihrem Mann im Zentrum der ehrenden GesellschaftStadt Hagen
Die Caritas Hohenlimburg, die katholische Kirchengemeinde St. Bonifatius, die Flüchtlingshilfe und viele weitere gemeinwohlorientierte Projekte wurden von Ihnen unterstützt. Sie sind großartige Vorbilder für das Streben nach sozialer Gerechtigkeit und zeigen herausragendes zivilgesellschaftliches Engagement.
Durch Ihre vielfältigen Tätigkeiten tragen Sie auch dazu bei, das Ansehen der Bundesrepublik Deutschland im Ausland positiv zu beeinflussen. Dabei opfern Sie, liebes Ehepaar Erkeling, und ihre Familie den Großteil ihrer freien Zeit allen voran für Kinder- und Jugendhilfe. Mit Basaren, Schulveranstaltungen oder auch Kochevents generieren Sie Geld für Don Bosco International. Sind Sie, liebes Ehepaar Erkeling, für Don Bosco auf Reisen unterwegs, zahlen Sie alles selbst. Statt in nahe gelegenen Hotels zu übernachten und sich verpflegen zu lassen, schlafen Sie in einfachen Unterkünften und bleiben immer ganz nah bei Ihrem Projekt. Gleichzeitig sammeln Sie unermüdlich Spenden.
In etwas mehr als 20 Jahren ist ein beeindruckender Betrag von über zwei Millionen Euro zusammengekommen, die vor allem in die Heim-, Schul- und Berufsausbildung junger Menschen geflossen sind. Damit bekommen Kinder aus armen Verhältnissen die Chance, auf ein besseres Leben. Doch nicht nur finanzielle Hilfe ist entscheidend. Es geht Ihnen, liebe Frau Erkeling und lieber Herr Erkeling, um weit mehr als um das Sammeln von Spenden.
Eine solidarische Grundhaltung vermitteln, gegenseitiges Verstehen fördern und einen Austausch auf Augenhöhe ermöglichen - dies prägt Ihre Arbeit mit Menschen an allen Stellen, wo Sie tätig sind.Auch hier in Hagen. Sie engagieren sich für die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund, die von Ihnen begleitet und beraten werden. Sie sorgen dafür, dass vor Krieg und Terror fliehende Menschen Schutz und helfende Hände finden. Gerade in schwierigen Situationen stehen Sie diesen Menschen hilfreich zur Seite und tragen zu einer erfolgreichen Integration bei. Und speziell die sozialen Belange im Hagener Stadtteil Hohenlimburg liegen Ihnen, liebe Frau Erkeling und lieber Herr Erkeling, besonders am Herzen.
Egal ob durch Kleiderkammer, Sozialberatung oder Arztmobil - als Unterstützer dieser Angebote leisten Sie überaus wertvolle Arbeit vor Ort. Mit eindrucksvollen Vorträgen zeigen Sie die Not von Kindern, aber auch ihre Zuversicht. Sie sensibilisieren für Integration und Toleranz. Dafür bedanke ich mich im Namen der Stadt Hagen ganz herzlich.
Meine Damen und Herren, für alle Projekte des Ehepaares Erkeling gilt: Der zeitliche Aufwand ist unbeschreiblich. Doratea und Hans Erkeling leben ihre Arbeit in außergewöhnlicher Form. All Ihre Projekte erfordern den uneigennützigen Einsatz von Bürgerinnen und Bürgern, für die das Gemeinwohl eine absolute Herzensangelegenheit ist - und genau das trifft auf Doratea und Hans Erkeling voll und ganz zu.
Wie lässt sich dies besonders würdigen?
Das Bundesverdienstkreuz war und ist bis heute die höchste gesellschaftliche Auszeichnung unseres Landes. Nur die wenigsten Bürgerinnen und Bürger erhalten diese hohe Anerkennung - und genau deshalb verdient die Verleihung einen ehrwürdigen Rahmen, wie wir ihn hier und heute vorfinden.
Meine sehr geehrten Damen und Herren, wir alle haben uns heute zusammengefunden, um Doratea und Hans Erkeling zur Verleihung des Bundesverdienstkreuzes am Bande durch unseren Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zu gratulieren - und uns gleichzeitig für Ihren großen gesellschaftlichen Einsatz zu bedanken.
Über viele Jahre hinweg haben Sie zahlreiche Stunden geopfert und sich ehrenamtlich und ohne dabei einen Cent zu verdienen für unsere Mitmenschen eingesetzt. Wir freuen uns mit Ihnen über diese Anerkennung, die Sie wahrlich verdient haben. Zugleich sind wir auch stolz, mit Ihnen zwei Bürger in unserer Stadt zu haben, denen diese hohe Auszeichnung verliehen wird. Ich gratuliere Ihnen zur Verleihung des Bundesverdienstkreuzes am Bande ganz herzlich.
Gleichzeitig wünsche ich Ihnen, liebe Frau Erkeling und lieber Herr Erkeling, für die Zukunft alles erdenklich Gute, vor allem Gesundheit und weiterhin jede Menge Tatendrang.Für mich und für unsere Stadt kann ich nur hoffen, dass Sie noch lange in Hagen, und hier speziell in Hohenlimburg wirken werden.
Diesen Wünschen können wir uns von der CKD-Geschäftstelle nur anschließen.