7. Türchen

Conny Denker – „Ich lebe für die Bücherei und die Patienten“

Conny Denkerprivat

Dass sich ein Krankenhaus-Aufenthalt als Glücksfall erweist und nicht nur als notwendiges Übel, kommt eher selten vor. Doch genau das ist Conny Denker vor vier Jahren passiert. Sie lag als Patientin im Marienhospital und traf dort auf die Grünen Damen und Herren. "Ich hatte schon immer eine Affinität zu Krankenhäusern und mich sprach eine Kollegin bei der Ergo-therapie an, ob ich nicht mitmachen wolle." Zum Glück hatten die Ehrenamtlichen eine kleine Bücherei, denn da konnte sie ihrer Leidenschaft neuen Raum geben: dem Lesen. "Die meis-ten in der kath. Krankenhaushilfe machen Besuche bei den Patienten. Das traute ich mir am Anfang nicht zu. Ich hatte in der Vergangenheit oft mit Depressionen zu kämpfen und hatte Angst, dass sie durch die Gespräche zurückkommen." Doch auch diese scheinbare Schwä-che sollte sich noch als Stärke herausstellen.
Nach zwei Jahren übernahm Conny Denker die Leitung der Bücherei. Aber sie merkte schon zu Beginn: "Die Bücher sind nur hübsches Beiwerk. Oft entstehen schöne Gespräche und weil ich sehr offen mit meinen Depressionen umgehe, öffnen sich die Patienten aus der Psy-chiatrie mir auch schnell."
Für die Adventszeit entwickelte die Ehrenamtliche "10 Minuten Advent". In einer weihnacht-lich dekorierten Bibliothek las sie kurze Geschichten vor. Manchmal war danach Schluss, oft entstanden dann aber noch lange, schöne Gespräche. So kamen ca. 80 Menschen in den 24 Tagen.
Als die ehemalige Gruppen-Leiterin Ulrike Haßelbeck ihr Amt dann aufgab, übernahm Conny Denker die Leitung zusammen mit Angelika Kielmann und Christian Grote. "Wir sind ein tolles Team.", schwärmt sie. "Wir treffen uns regelmäßig, auch wenn es mal nicht um unser Ehren-amt geht. Aber die Arbeit fehlt mir in der Corona-Zeit schon sehr." Doch sie lässt sich nicht unterkriegen und hat schon ein neues Projekt mit ihrem Team ersonnen. Im Advent will sie mit einigen weiteren Ehrenamtlichen in ihrem und den anderen Krankenhäusern im hausin-ternen Fernsehkanal Lesungen halten. So hat sich ihr Krankenhaus wahrscheinlich nicht nur für sie zum Glücksfall entwickelt.

Durch dein Wort belebe mich.
Psalm 119,25

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