19. Türchen
Teestube für Menschen mit Behinderung in Wanne-Eickel
Ich heiße Carola Ratzio und gehöre zu den ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen, die sich in der Teestube für behinderte Menschen engagieren. Ich bin 71 Jahre alt und seit 15 Jahren aktiv dabei. Ehrenamt gehört zu meinem Leben dazu. Schon in meiner Jugendzeit war ich bei den Pfadfindern ehrenamtlich tätig. Wir leben in einem 3 Generationenhaushalt, da kommt keine Langeweile auf. Mit der Behindertengruppe treffen wir uns alle 2 Wochen im Gemeindesaal der Gemeinde Hl. Familie. Unsere Besucher kommen aus dem ganzen Stadtgebiet von Herne. Es sind 30-40 junge und ältere Menschen mit Behinderung. Teilweise kommen sie aus Wohnheimen oder aus dem Betreuten Wohnen. Einige leben auch eigenständig.
Unser Team besteht aus elf Frauen und einem Mann. Die große Zuneigung und das Einfühlungsvermögen, das jeder Mitarbeiter den behinderten Menschen entgegenbringt, macht die vertraute Stimmung in der Gruppe aus. Unser Ziel ist es, mit den Besucher einen schönen, abwechslungsreichen Abend mit sehr viel Freude zu erleben und lustige aber auch traurige Momente mit ihnen zu teilen. Wir haben immer ein offenes Ohr für ihre Sorgen und Probleme. Die Besucher kommen sehr gerne zu uns. Wir beginnen im neuen Jahr mit unserer Krippenfeier, zu der auch die Vertreterinnen der Caritas Konferenzen aus Wanne-Eickel eingeladen sind. Es geht es dann durch das Jahr mit Kino, Bingo, Sketche, Modenschau, Karaoke, Tanz in den Mai, Grillabenden, Sommerfest, Erntedank, St. Martin und Nikolaus. Es wird auch bei jedem Beisammensein gegessen, gebetet und gesungen. Die Freude und den Spaß, den wir bei unserem Ehrenamt haben, bekommen wir mehrfach von den Besuchern zurück. Einige unserer Frauen begleiten die Menschen mit Behinderung schon 35 Jahre, so lange wie die Teestube besteht. Wir kennen die Lebenssituation der Menschen, dadurch hat sich eine große Vertrautheit ergeben.
Durch die Spenden der Caritas-Konferenzen, Privatpersonen und des Caritasverbandes der Stadt Herne können wir diese Abende finanzieren.
Meine Motivation für diese ehrenamtliche Arbeit ist es, Menschen, die am Rande der Gesellschaft stehen, in den Vordergrund zu holen. Gerade in Zeiten von Corona sind diese Menschen in ein Loch gefallen. Ihnen fehlen Kontakte und Abwechslung. Ihnen das Leben schöner zu machen - dafür sind wir da.
Unperfekt ist cool!
Mein Name ist Norbert Borgmeier. Ich bin seit 2007 Leiter des Teams der MIA Gruppe (Mastholter für Inklusion und Aktion /Miteinander-Füreinander-Voneinander). Die Gruppe besteht seit 1981. Wir treffen uns wöchentlich im "Lebenswerk" in Mastholte zur Gruppenstunde. Wir sind 31 Gruppenmitglieder. In den Gruppenstunden machen wir Spaziergänge, Sport, Gesellschaftsspiele, Kegeln, Bosseln, Kochen und besuchen gerne kulturelle Veranstaltungen wie Konzerte und Theateraufführungen. Wochenendfahrten in unterschiedliche Regionen werden im zwei-Jahresrhythmus gemacht. Die Disco wird halbjährlich im Pfarrheim veranstaltet; da nehmen die Wohngruppen der Lebenshilfe teil. Wir haben zusammen viel Spaß, wir lachen viel und freuen uns über die kleinen Dinge des Lebens. Es sind alle fröhlich und zufrieden. Eines meiner schönsten Erlebnisse war, als ich zum örtlichen Schützenfest kam und ein Gruppenmitglied "nennen wir ihn Hansi" mich vor Freude, einfach weil er mich sah, umarmte! Ich bekomme bei dieser Gruppe mehr raus, als ich reingebe.
Unperfekt ist cool!
Norbert Borgmeier
Die Menge derer, die gläubig geworden waren, war ein Herz und eine Seele. Keiner nannte etwas von dem, was er hatte, sein Eigentum, sondern sie hatten alles gemeinsam.
Apg 4,32
Die bisher geöffneten Türchen finden Sie hier.