18. Türchen
Vor 20 Jahren zog die gelernte Erzieherin Christel König in das beschauliche Dorf Westönnen bei Werl. Bis zu ihrer Pensionierung arbeitete sie in einer heilpädagogischen Einrichtung. "Ich wollte mich gerne ehrenamtlich engagieren und das Fremd-Gefühl im Dorf verlieren. Außerdem macht mir die Arbeit mit Menschen viel Freude." So war das wohltätige Ehrenamtlich bei der Caritas-Konferenz ein naheliegender Schritt.
Sie nahm an Versammlungen teil und lernte die verschiedenen Projekte wie z.B. Krankenhaus-Besuche, Schülerhilfe und Seniorennachmittage kennen. Gemeinsame Feste wie das Elisabeth-Fest und der Seniorenkarneval und die Seniorenausflüge konnte sie mitgestalten. Im Laufe der kommenden Jahre entwickelte sich einiges mehr. Nicht nur das Christel König in den Vorstand gewählt wurde, sondern es kamen auch einige Projekte hinzu: zum Beispiel eine Frühstücksgruppe, ein Spielenachmittag, Männerradeln und die Wir-Gruppe, die gemeinsame Ausflüge in die nähere Umgebung organisiert. Christel König engagierte sich in verschiedenen Gruppen und gestaltete die Ausflüge mit den anderen ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.
Im Jahr 2018 reifte die Idee, ein Reparatur-Café zu eröffnen. Die Gruppe um die Vorsitzenden Maria Kemper und Christel König investierte viel Zeit und Energie, um diesen Traum wahrwerden zu lassen. Schlussendlich fand sich ein wunderschönes altes Bauernhaus, in das die ehrenamtlichen Männer und Frauen einziehen konnten. "Wir haben das schön aufgeteilt. Die Leute kommen und bringen ihre defekten Geräte. Die Männer reparieren sie und normal können die Gäste auch zuschauen. Wir haben ein Wohnzimmer hergerichtet mit einem gespendeten Schrank aus dem Dorf, alten Fotos und anderen Fundsachen vom Dachboden. Es ist einfach urig und gemütlich jetzt. Wir machen Waffeln und Kaffee. Da kommen auch einige einfach so zum Klönen, die ganz nichts reparieren wollen." Hier findet Gemeinschaft statt.
Durch Corona hat das Café jetzt geschlossen. So freut sich Christel König, wenn das Reparatur-Café, das u.a. den Weinstockpreis 2019 gewann, eines Tages die Türen wieder ganz normal öffnet. Bis dahin gestaltet sie das soziale Leben im Dorf auf ihre Art weiter.
Ein Reparaturversuch Gottes:
8 Der Weingärtner erwiderte: Herr, lass ihn dieses Jahr noch stehen; ich will den Boden um ihn herum aufgraben und düngen. 9 Vielleicht trägt er doch noch Früchte; wenn nicht, dann lass ihn umhauen."
Lk 13,8-9
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