Ehrenamt in Corona - Regeln und Ideen
Liebe CKD-Ehrenamtliche,
nun ist es bereits Herbst und das Coronavirus hat uns weiterhin fest im Griff und beeinflusst unseren Alltag, auch wenn wir uns allmählich an viele Einschränkungen gewöhnt haben.
Wir würden Ihnen so gerne schreiben "Alles ist wieder gut. Sie können Ihre Caritas-Arbeit in gewohnter Weise wieder aufnehmen!" Aber so ist es nicht und so wird es auch in den nächsten Monaten nicht werden. Wir müssen uns mit der neuen Situation arrangieren und unter den aktuellen Bedingungen unsere ehrenamtliche Arbeit neu ausrichten.
auch unter aktuellen Bedingungen gibt es viele Möglichkeiten sich zu engagierenpexels
Ehrenamt in der neuen Realität
Die häufigste Frage, die uns gestellt wird ist: "Können/dürfen wir uns wieder treffen?" Und auch auf diese einfache Frage gibt es keine einfache Antwort. In NRW gilt (Stand 06.Oktober 2020), es dürfen sich Menschen auch zu Vereinstreffen zusammenfinden, wenn die entsprechenden Hygieneregeln (Abstand - Hygiene - Alltagsmasken) eingehalten werden. Tipps für die Einhaltung der Hygieneregeln finden Sie auf dem mitgeschickten Infoblatt.
Wenn Sie sich treffen, ist es ganz wichtig, zeitnah zu klären, wie sich das Infektionsgeschehen in Ihrem Einzugsbereich entwickelt. Aktuell sehen wir in einigen Städten steigende Infektionszahlen, was dann regionale Einschränkungen mit sich bringen kann. Also: Wir müssen lernen, auch geplante Veranstaltungen kurzfristig wieder abzusagen, wenn sich die Lage verändert.
Ehrenamtliche sind frei in ihrer Entscheidung - Akzeptanz ist wichtig!
Wenn Sie Ihre Mitarbeiter/innen zu einer Konferenz-Sitzung einladen, werden Sie vielleicht die Erfahrung machen, dass nicht alle kommen. Es zeigt sich, dass Menschen sehr unterschiedlich mit den Risiken umgehen. Einige Personen sind - vielleicht aufgrund von Vorerkrankungen und des Alters - vorsichtiger und zurückhaltender, andere sind forscher und wollen schnell wieder aktiv werden.
Es gilt: Jede Mitarbeiterin, jeder Mitarbeiter muss für sich selbst eine Entscheidung treffen, ob sie/er wieder aktiv wird oder weiterhin auf persönliche Kontakte verzichten will. Es muss keine einheitliche Entscheidung in einer CKD herbeigeführt werden (nach dem Motto: entweder gehen alle wieder zu Geburtstagsbesuchen oder keiner / wenn nicht alle Mitarbeiter wieder zum Dienst in der Kleiderkammer erscheinen, machen wir nicht auf). Vielleicht machen einige bereits wieder Besuche und können sich auch vorstellen, die Haussammlung durchzuführen, aber andere beschränken sich auf Telefonkontakte und Spaziergänge, bei denen Grußkarten und die Sammlungsbriefe eingeworfen werden. Beides ist richtig, denn jede/r muss diese Entscheidung für sich verantworten können.
Wichtig ist aber: Wer wieder aktiv wird, muss sich an die notwendigen Hygienevorschriften halten. Großveranstaltungen gehen aktuell und vermutlich auch auf längere Sicht noch nicht (z.B. Elisabethtag oder Adventsfeiern mit vielen Teilnehmenden). Wir müssen uns an kleine Zahlen und den Abstand gewöhnen.
Und jede und jeder bleibt in der CKD wichtig, auch wenn die Mitarbeit aktuell unterschiedlich eingeschränkt ist. Hier ist es gerade eine wichtige Aufgabe der CKD-Vorstände, den Zusammenhalt der Gruppe zu pflegen!
Hausbesuche sind grundsätzlich möglichpexels
Hausbesuche und Hygienekonzept
Auch Hausbesuche können unter Einhaltung von Hygieneregeln wieder durchgeführt werden. Aber auch hier gilt: Die Mitarbeiter/innen müssen es jeweils wollen. Wahrscheinlich wird nur ein Teil der Mitarbeiter/innen schon wieder Besuche machen. Das ist ok. Die Besuchten sollten ebenfalls telefonisch vorab gefragt und werden. Weiter Tipps dazu finden Sie hier am Ende des Artikels.
Seniorenarbeit
Große Sorgen machen sich CKD-Gruppen, wenn es um die Wiederaufnahme der Seniorenrunden, Seniorentreffen, Krankentage, Behindertentreffen geht.
Diese Zielgruppen sind natürlich besondere Risikogruppen, weshalb gut zu überlegen ist, wie hier wieder gestartet werden kann. Viele CKDs sind weiterhin telefonisch und per Postkarten/Briefe im Kontakt. Einige machen in Kleinst-Gruppen weiter: mit drei Personen ins Café gehen, mit 10 Personen in der Kirche einen Vorlesenachmittag gestalten, für einige mehr einen Vortrag in der Schützenhalle organisieren - aber ohne Kaffee und Kuchen; Andacht per Telefon (können Sie bei uns erhalten), 1.000 Schritte für die Seele - Spaziergänge in kleiner Runde..….
Wenn Sie gute Tipps und Ideen haben, berichten Sie uns darüber. Wir geben das gerne weiter.
Telefon nutzen
Kontakt halten über das Telefonpexels
Das Telefon ist, neben Briefen und Karten, ein wichtiges Instrument der Kontaktaufnahme geworden. Manche CKDs haben sich ein Dienst-Handy (Prepaid-Handy) angeschafft, um als CKD erreichbar zu bleiben. Das Handy kann dann im Vorstand weitergegeben werden, damit die Last der Anrufe nicht immer nur bei einer Person liegt. Eine Vorsitzende berichtete "Wir haben jetzt die CKD-Telefonnummer, die wir überall bekannt machen- beim Bäcker, im Schaukasten, beim Arzt, im Kindergarten. Die Nummer stand auch im Sammlungsbrief! Die Menschen, die Hilfe brauche, können uns so direkt anrufen." Einige CKDs haben sich angewöhnt, "ihre" Senioren regelmäßig anzurufen und so einen Kaffeeklatsch am Telefon zu organisieren. Jemand erzählte: "Wir haben alle Senioren auf unsere Mitarbeiter verteilt - so hat jede von uns 8-10 Personen, um die man sich kümmert. Das ist zu schaffen." Gut ist auch die Idee, dass eine Telefonkette unter den Senioren organisiert wird - so rufen sich die Senioren untereinander an und können plauschen.
… und nicht vergessen: Kontenklärung und Satzung
Wir wissen, es ist lästig, aber viele sind schon aktiv geworden. Jede CKD muss klären, ob sie rechtlich selbstständig oder rechtlich unselbstständig sein will. Und jede CKD muss eine neue Satzung oder eine Arbeitsordnung abschließen. Wenn Sie dazu noch Fragen haben, rufen Sie an. Wir helfen Ihnen gerne!
Ihre Praxistipps für uns und alle CKDs!
Wir habe eine Liste mit Ideen erstellt, die wir von CKD-Gruppen erhalten haben. Das ist die Stärke unseres Netzwerkes: Gute Ideen werden mitgeteilt, alle können davon lernen. Also: Nur Mut: rufen Sie an, schicken Sie uns was zu - auch Ihre kleinen und großen Ideen, Tipps und Aktionen sind es wert, veröffentlicht zu werden!
Herzliche Grüße, bleiben Sie gesund und hoffnungsvoll. Kommen Sie gut durch den Herbst.
Helga Gotthard
Vorsitzende
Annette Rieger
Geschäftsführerin